Baby-led weaning – Beikost nach Bedarf statt Brei

Baby-led weaning
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Um den Übergang vom Stillen zur normalen Ernährung zu erleichtern, geben viele Eltern ihren Kleinkindern Babybrei. Dabei handelt es sich um pürierte Nahrungsmittel. Es gibt jedoch Kritik am Füttern von Babybrei. Eine Alternative ist das Baby-led weaning.

Das Wichtigste in Kürze

  • Baby-led weaning ist eine Alternative zum Brei.
  • Babys essen Weiches wie gegarte Kartoffeln oder Toast.
  • Das hilft, ein gesundes Essverhalten zu etablieren.

Brei ist nicht optimal für Babys

Babybrei zu füttern, ist für Eltern einfach. Das beginnt bereits bei der Zubereitung: Man gart die gewünschten Nahrungsmittel und zerkleinert sie im Mixer. Die Babys lassen sich nun mit einem einfachen Kinderlöffel füttern. Das geht schnell und ist unkompliziert.

Es spielt keine Rolle, ob der Nachwuchs bereits Zähne hat, denn der Brei muss nicht mehr zerkaut werden. Außerdem schätzen Eltern das Risiko, dass sich das Kind am Brei verschluckt, als gering ein.

Darum ist Brei für die Fütterung von Babys auf der ganzen Welt beliebt. Doch nicht überall wird in dieser Entwicklungsphase ausschließlich auf püriertes Essen gesetzt. In vielen Ländern erhalten die Kleinkinder schon früh die Möglichkeit, festes Essen auszuprobieren. Auch in Deutschland wächst das Interesse daran.

Baby-led weaning als Brei-Alternative

Mit Baby-led weaning ist eine Ernährungsweise gemeint, bei der das Kind teilweise selbst bestimmen kann, was es zu sich nimmt. Bei der Fütterung mit Babybrei ist das nicht der Fall: Sowohl die ausgewählten Nahrungsmittel als auch die Essmenge werden von den Eltern bestimmt.

Der Begriff lässt sich mit „baby-geführter Entwöhnung“ übersetzen. Die Mahlzeiten sehen bei dieser Ernährungsform völlig anders aus als bei Breikost. Anstatt, dass alle Zutaten zu einer undefinierbaren Masse vermischt wurden, wird dem Baby eine Auswahl an verschiedenen, nicht pürierten Nahrungsmitteln angeboten.

Eine Mahlzeit könnte beispielsweise aus gedünsteten Gemüsestücken bestehen. Neben gegarten Kartoffeln, Brokkoli und Bohnen eignen sich natürlich auch Obst, Fleisch und Milchprodukte. Wichtig ist, dass die Zutaten vor dem Servieren in kleine Stücke geschnitten werden. Dann kann das Baby sie mit der Hand greifen und zum Mund führen. Deswegen spricht man auch von „Babys erstem Fingerfood“.

Es gibt allerdings Nahrungsmittel, die sich nicht für das Baby-led weaning eignen. So können Babys an Nüssen ersticken. Sie sind außerdem noch nicht fähig, zu kauen und sollten daher nur die Speisen essen, die sich mit der Zunge zerdrücken lassen.

Tipp: Je größer die Auswahl der Lebensmittel, desto besser. Ein Vorteil des Baby-led weaning ist nämlich, dass die Kinder die Nahrungsmittel mit allen Sinnen erkunden können.

Der Grund, warum immer mehr Eltern diese Methode ausprobieren, liegt darin, dass ihr Kind so ein positives Verhältnis zum Essen entwickelt. Anstatt den Brei hineinzuzwingen, wählt das Baby seine favorisierten Lebensmittel selbst aus und genießt sie mehr. Erfahrungsberichte kann man z.B. hier auf babyled-weaning.de nachlesen.

Doch nicht optimal? Kritik am Baby-led weaning

Manche Experten raten vom Baby-led weaning ab. Allerdings nicht, weil sie befürchten, dass die Kinder ersticken könnten. Laut Studien ist das Erstickungs-Risiko nicht höher als bei Breikost.

Es geht vielmehr darum, dass die Nährstoffversorgung nicht immer garantiert ist, wenn Kinder mittels Baby-led weaning ernährt werden. Dem lässt sich aber vorbeugen. Eltern sollten bereits bei der Auswahl der angebotenen Lebensmittel auf alle Nährstoffe achten. Zumindest am Anfang sollte auch weiter gestillt werden.

Brei und Baby-led weaning kombinieren

Um die Nährstoff-Versorgung zu sichern, kann man auch Baby-led weaning mit Babybrei kombinieren. Das könnte zum Beispiel so aussehen: Am Anfang wird nur eine Mahlzeit des Tages mit weichen Lebensmitteln gefüllt, die anderen mit Brei. Später wird der Brei-Anteil reduziert und zunehmend auf Fingerfood gesetzt.

Fazit: Baby-led weaning ist eine Überlegung wert

Ernährung ist für jeden Menschen wichtig. Es ist daher hilfreich, von Anfang an ein gesundes Verhältnis zum Essen zu fördern. Das Baby-led weaning ist eine gute Möglichkeit, um ein Baby auf positive Art von der Milch zu entwöhnen und mit neuen Lebensmitteln vertraut zu machen.

Quellen:
https://www.oekotest.de/kinder-familie/Baby-led-Weaning-Wenn-Babys-selbst-bestimmen-was-sie-essen-_10868_1.html
https://landeszentrum-bw.de/,Lde/Startseite/wissen/baby-led-weaning-fingerfood-fuer-babys