Stillen mit abgepumpter Milch? Es geht, aber worauf müssen Mütter achten?

Säugling wird gestillt
Foto: IgorVetushko / depositphotos.com

Es ist allgemein bekannt, dass Muttermilch die beste Ernährung für neugeborene Baby ist. Doch was, wenn Beruf und Privatleben ein permanentes Stillen nicht möglich machen? In diesem Fall können Mütter ihre Milch abpumpen, beispielsweise mit einer Handmilchpumpe. Wer es moderner mag, kann eine elektrische Milchpumpe nutzen. Praktische Muttermilchbeutel dienen als Aufbewahrungsgefäß im Kühlschrank, doch es stellt sich immer wieder die Frage: Wie lange ist Muttermilch haltbar? Ein kleiner Überblick über alles, worauf junge Mütter beim Muttermilch abpumpen achten müssen, gibt der folgende Artikel!

Worauf kommt es beim Abpumpen wirklich an?

Die passende Milchpumpe ist einer der wichtigsten Faktoren, wenn Mütter stillen und abpumpen kombinieren oder ausschließlich mit abgepumpter Muttermilch stillen möchten. Wenn dauerhaft nur indirekt gestillt wird, empfehlen sich vor allem elektronische Pumpen, bei denen beide Brüste gleichzeitig behandelt werden können. Es gibt allerdings auch immer noch Frauen, die besser mit einer manuellen Handpumpe zurechtkommen. Hier ist das persönliche Wohlbefinden entscheidend.

Oft ist mehr Milch vorhanden als Durst des Babys und so fragen sich manche Mütter, wie sie abgepumpte Milch aufbewahren können, ohne dass sie verdirbt. Grundsätzlich gilt, dass Sie nur im Notfall eingefrorene Muttermilch auftauen sollten, denn frischer ist die Milch, wenn sie direkt aus dem Kühlschrank kommt. Muttermilch, die in einem Muttermilchbehälter im Kühlschrank steht, enthält mehr Antioxidantien als eingefrorene Milch, obwohl sie zur Not im Milchbeutel auch in die Gefriertruhe gepackt werden kann.

Aber wie lange kann man Muttermilch im Kühlschrank aufbewahren, denn irgendwann kommt ein Überschuss zustande. Wie lange kann die Mutter verreisen und im Vorfeld die Muttermilch im Kühlschrank für den Vater oder den Babysitter bereitstellen? Die folgende Übersicht gibt Aufschluss!

Muttermilch bei Raumtemperatur von 16 – 25 °

Am längsten ist die Muttermilch haltbar, wenn sie eingefroren wird. Allerdings gehen hier auch die meisten Antioxidantien verloren. Bei einer Raumtemperatur von 16 – 26 °C sollten maximal vier Stunden Zeit zwischen Abpumpen und Füttern vergehen. Waren die Bedingungen beim Abpumpen sehr hygienisch, können auch sechs Stunden Zeit vergehen, länger ist die Muttermilch Haltbarkeit im Raum jedoch nicht gegeben.

Wie lange Muttermilch im Kühlschrank aufbewahren möglich ist

Bei einer Kühlschranktemperatur von 4 °C oder weniger können Sie abgepumpte Milch lagern und haben so einen Vorrat für Ihr Baby. Aber wie lange ist Muttermilch im Kühlschrank haltbar? Maximal drei Tage, die bei sehr hygienischen Bedingungen auf bis zu fünf Tage ausgedehnt werden können.

Im Gefrierschrank hingegen, wenn die Temperatur bei – 18 °C und weniger liegt, können Sie die Muttermilch bis zu sechs Monaten aufbewahren. Anschließend muss sie im Kühlschrank langsam aufgetaut werden. Dort ist die Haltbarkeit dann maximal 24 Stunden gegeben, bei Raumtemperatur hingegen nur zwei Stunden.

Angetrunkene Muttermilch wie lange haltbar?

Wenn Sie Muttermilch aufbewahren, setzen sich die Inhaltsstoffe in verschiedene Schichten ab. Fett schwimmt immer oben, vor dem Trinken ist es wichtig, die Milch noch einmal miteinander zu vermischen. Achten Sie darauf, nicht zu heftig zu schütteln, denn so können Sie die schützenden Inhaltsstoffe beschädigen.

Trinkt das Baby die abgepumpte Muttermilch direkt aus der Flasche oder der Tasse, werden automatisch Bakterien vom Mund in die Milch geschwemmt. Übrige Muttermilch sollte maximal eine Stunde aufbewahrt und danach entsorgt werden. Es ist daher ratsam, abgepumpte Milch nur in kleinen Mengen aus dem Kühlschrank zu nehmen. 50 ml sind für die meisten Babys bereits ausreichend.

Die richtige Aufbewahrung im Kühlschrank

Muttermilch sollten Sie nicht einfach in einem offenen Gefäß im Kühlschrank lagern, sondern einige Richtlinien beachten. Für die Aufbewahrung sind Muttermilchbeutel oder Muttermilchgefäße optimal geeignet. Sie sollten aus BPA-freien Materialien hergestellt sein, denn BPA kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken.

Es ist wichtig, dass zuvor gekühlte Milch immer gut verschlossen ist und neue, noch körperwarme Milch, nicht damit vermischt wird. Erst müssen beide Milchportionen abgekühlt sein, damit sie miteinander vermischt werden können.

Die beste Position für die Aufbewahrung ist das unterste Fach, direkt über der Gemüseschublade. Dort sollten Sie die Muttermilch ganz hinten an die Wand schieben, denn dort ist es am kühlsten. Ungeeignet ist das obere Fach, da es hier am wärmsten ist. Auch in der Kühlschranktür sollten Sie die Muttermilch nicht platzieren, denn hier können die Temperaturen durch häufiges öffnen und schließen der Tür schwanken.

Muttermilch einfrieren nur im Notfall

Sie sollten Muttermilch nur dann einfrieren, wenn Sie sie dauerhaft aufbewahren müssen. Durch das Einfrieren entstehen zwar keine Schadstoffe, doch die wertvollen Antioxidantien werden verringert. Zum Einfrieren sollten Sie darauf achten, zwischen dem Abpumpen und dem Einfrieren nicht zu viel Zeit verstreichen zu lassen. Idealerweise portionieren Sie die frische Milch in Einzelportionen zu 50 – 60 ml, damit Sie sie portionsweise auftauen und verwenden können.

Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie nur für den Einfrierprozess geeignetes Material verwenden. Glasflaschen beispielsweise sind ungeeignet, denn sie können bei Tiefsttemperaturen platzen. Auch hier sind Muttermilchbeutel eine optimale Wahl, denn sie sind für den Tiefkühler geeignet und lassen sich wunderbar beschriften und direkt einfrieren.